Mein Vater will nicht mehr

Hier erstmal ein dickes Lob an Dr.Seesink für die Eröffnung dieses Forum's.
Jetzt zu meinem Problem:
Mein Vater (79) will weder Essen (Babyportion) noch Trinken max. (1/2Lt.)
Auch geht er nicht an die frische Luft oder möchte laufen. Er liegt den ganzen Tag nur auf seinem Sofa.
Ich komme damit nicht mehr klar.
Ich weiß auch nicht mehr wie ich mich verhalten soll.
Soll ich es so hinnehmen oder soll ich ihm Druck machen?
Für Tipps und Ratschläge wäre ich sehr dankbar

Kommentare:

erstellt von: Marie
erstellt am: 15.07.2015 13:49
zuletzt geändert am: 15.07.2015 14:06

Ich habe mir nochmal alles durchgelesen. Gedanken gemacht.... mir viel wieder ein, dass mein Vater damals viel mehr auf meine Kinder gehört hat. Kinder wirken wunder. Ich weiss ja nicht ob es bei Euch Kinder in der Familie gibt, die vielleicht mal mit Opa irgendwas machen wollen.... bei meiner Dementen Mutter ist es manchmal so. Wenn es ihr nicht gut geht, hat es meine Tochter einfacher bei Ihr. Letzte Woche war wieder mal etwas passiert im Heim. Meine Mutter ist davon überzeugt: Jeder dort macht alles mit absicht und will ihr was böses. Sie wollte mal wieder in ein anderes Heim oder sie isst nichts mehr und verhungert. Ich habe sie in den Arm genommen- getröstete- mit Engelszungen geredet, kam aber nicht wirklich an sie ran. Meine Tochter war zufällig in Zeven , da hab ich sie mit nach Hause genommen. Als meine Mutter meine Tochter sah, war alles vergessen. Sie hat mir ihr gelacht, Kuchen gegessen ( eigentlich wollte sie nicht mehr Essen ) Die beiden haben zusammen Fußball gesehen. Es ist nur so ein Gedanke, aber vielleicht gibt es so jemanden bei Euch in der Familie ? Der deinen Vater aus der Trauer rausholt. Ich habe es so verstanden, das es nach dem Tod deiner Mutter so ist. Lg

[mehr] [weniger]
erstellt von: Nickie1963
geändert von: seesink
erstellt am: 02.07.2015 15:35
zuletzt geändert am: 02.07.2015 20:33

Hallo Radieschen,Sonnenblume: Ich finde das ganz toll das ihr mir antwortet auch das Forum selbst noch mal lieben Dank an den Dc. Es ist schön das man merkt das man nicht alleine dasteht. An mich denke ich auch, und wenn es nur buddeln im Garten ist, aber es lenkt ab. Aber spätestens wenn es Abendbrot gibt, heisst es :Nicht so viel, und ich tue ihm schon nur zwei  Löffel Kartoffeln drauf und davon lässt er noch die hälfte stehen. Trinken ebendso morgens 1 Tasse Tee, jetzt bei dem heissen Wetter 1Tasse Kaffee weil ihm der kreisslauf runter geht und bis zum Abend 1 Glas Limo, (wenn es hoch kommt). Man merkt dass das zu wenig ist, aber wenn man mit ihm spricht reagiert er so gut wie nicht, guckt Fernsehen oder grinst einen nur an:Super LG

[mehr] [weniger]
erstellt von: Radieschen
erstellt am: 02.07.2015 13:25
zuletzt geändert am: 02.07.2015 13:26

Da kann ich Sonnenblume nur Recht geben. Man darf sich selbst nicht aufgeben, darf auch ruhig mal an sich selbst denken und es seinem Vater/Mutter auch mitteilen. Vielleicht gibt es ja einen Anstoß, das sie darüber nachdenken und auch gleichzeitig aus ihrer Lethargie gerissen werden. Wenn dies geschieht, schöpft man selbst wieder Kraft und kann diese wieder weitergeben. Jede, auch noch so kleine positive Veränderung, ist für beide Parteien eine große Bereicherung.

 

[mehr] [weniger]
erstellt von: Nickie1963
geändert von: seesink
erstellt am: 26.06.2015 11:14
zuletzt geändert am: 26.06.2015 20:16

Danke Sonnenblume
Ich gebe dir recht, habe schon oft versucht mit ihm zu reden,aber man hat das gefühl du redest gegen die Wand.Versuche trotzdem immer noch mein bestes.Auch das ich an mich denken muss habe ich festgestellt,weil ich unter gehe und wenn es "nur vermehrt wieder rückenschmerzen sind.Aber schwer ist es trotzdem Lg

 

[mehr] [weniger]
erstellt von: Sonnenblume
geändert von: seesink
erstellt am: 23.06.2015 18:12
zuletzt geändert am: 23.06.2015 21:24

Nach meinen Erfahrungen mit meinem kranken Vater ist es auch hilfreich offen mit ihm um die eigenen Sorgen und Ängste zu reden, soweit es halt geht. Es könnte ihn vielleicht zum nachdenken bringen.

Vielleicht kann man ihm etwas Lebensfreude geben mit dem was er immer gerne gemacht hat, auch wenn es einfach nur Kleinigkeiten sind.

Und vergesse dich selber nicht!! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich die Wünsche meines fordernden Vaters viel zu sehr erfüllt habe auf meinen Kosten. Seitdem ich für mich gesagt habe: "Bis dahin und nicht weiter!" geht mir besser und es hat die Beziehung zu meinem Vater gefördert.

Tue dir selber gutes damit du für ihn Kraft hast !

[mehr] [weniger]
erstellt von: Nickie1963
geändert von: admin
erstellt am: 22.06.2015 05:22
zuletzt geändert am: 22.06.2015 15:46

Hallo ersteinmal lieben Dank für die Aussagen

Also ich möchte meinen Vater mal einbißchen umschreiben:

Die letzten Jahre( er ist ungefähr so um die 58 in Frührente gegangen)kenn ich ihn nur zeitung lesend und rauchend vor den Fernseher.Er hat nie großartig was unternohmen oder Freunde,hobby hatte er auch nicht.Sein ein alles war meine Mutter die jetzt seid 2009 Tod ist.Mein Vater ist ein Einsiedler und zieht sich aus allem zurück.

Liebe Marie die tipps habe ich schon versucht,gegessen wird immer zusammen,Ich habe 2-3 Plätze im Garten extra gemacht damit er sich überall hinsetzen kann,den wald habe ich auch hier (den liebt er) aber er geht nicht mit,habe mit Engelszungen versucht aber....LG

 

 

 

[mehr] [weniger]
erstellt von: seesink
erstellt am: 21.06.2015 20:27
zuletzt geändert am: 23.06.2015 16:25

Marie, ich freue mich über deinen Rat, die bezeugt, dass du aus einer (großen) Erfahrung 'schöpfst. Tatsächlich kommt so eine einfühlsame Art am besten an, besonders wenn man, wie hier der Fall ist,  zum Ausdruck bringt auch weiter Vertrauen zu haben, dass der Papa sich nicht wirklich aufgibt.
Wer kann auch aus Erfahrung was beitragen?

[mehr] [weniger]
erstellt von: Marie
erstellt am: 21.06.2015 17:24
zuletzt geändert am: 21.06.2015 17:34

...Einfach hinnehmen oder Druck , finde ich, ist vielleicht keine gute Lösung. Vielleicht kann man ihn dazu bekommen, wenn man ihm das Gefühl gibt, er tut es für mich. Unter dem Motto: Ich habe Hunger, wollen wir nicht zusammen Essen. Oder : draußen ist so schönes Wetter, ich würde gerne ein Eis essen, es will nur keiner mit, möchtest du nicht mit mir. Dann kommt er auch an die frische Luft. Manchmal tun Eltern etwas, was sie eigentlich nicht wollen, aber um seinem Kind einen gefallen zu tun, machen sie es doch. ( bei meiner Mutter hat es funktioniert). Ich weiß es nicht nicht einfach mit an zu sehen wie seine Eltern sich aufgeben.  LG

[mehr] [weniger]
erstellt von: Joey
erstellt am: 20.06.2015 15:43
zuletzt geändert am: 20.06.2015 15:47

hallo...es ist schwierig generell da einen Rat zu geben.Es kommt denke ich auf die Ursache an, warum er sich in dieser "Verweigerung"befindet.Ist es gesundheitlich, dass er sich deshalb aufgegeben hat? Oder ist es ein familiärer Grund(Sorgen über Kinder, Frau nicht nicht mehr da..)? ich persönlich denke, dass man da speziell bedenken und handeln sollte...lg

[mehr] [weniger]
erstellt von: Radieschen
geändert von: seesink
erstellt am: 19.06.2015 16:53
zuletzt geändert am: 02.07.2015 12:55

Da kann ich Sonnenblume nur Recht geben. Man darf sich selbst nicht aufgeben, darf auch ruhig mal an sich selbst denken und es seinem Vater/Mutter auch mitteilen. Vielleicht gibt es ja einen Anstoß, das sie darüber nachdenken und auch gleichzeitig aus ihrer Lethargie gerissen werden. Wenn dies geschieht, schöpft man selbst wieder Kraft und kann diese wieder weitergeben. Jede, auch noch so kleine positive Veränderung, ist für beide Parteien eine große Bereicherung.

 

 

 

 

 

[mehr] [weniger]
schließenX
Wir informieren!